SELBSTAUSLÖSER (ENGLAND)

Der englische Betrag zu den Selbstauslösern der Welt ist eher bescheiden, zumal viele Geräte lediglich importiert wurden.

1923: BUTCHER 'CARBINE AUTOTIMER'

Die Kameras der Reihe 'Carbine' des britischen Kameraherstellers W. Butcher & Sons waren eigentlich deutscher Herkunft, die lediglich den Namen Butcher trugen. Der Carbine Autotimer ist wiederum Schweizer Abstammung und trägt die Beschriftung 'CARBINE AUTOTIMER SWISS MADE'. Ansonsten entspricht er einem Chronometreur J.Z. (1921-1926) der Seriennummern 26xx bis 30xx, spätere Ausführungen mit vorderseitiger Regulier­schraube dann einem Auto-Photo (1926-1927) der Seriennummern 1xx bis 2xx.

 

1927: BUTCHER 'AUTOTIMER'

Als der Carbine Autotimer wegen Produktions­endes nicht mehr lieferbar war, fand Butcher in Heinrich Klapprott aus Hamburg einen neuen Lieferanten für seine Selbstauslöser. Vom Butcher's Autotimer gab es deshalb gleich zwei Modelle, einem Moment- und einem Zeitauslöser, die den Autoknips I und II entsprechen, jedoch nur die Beschriftung 'Autotimer' und 'Germany' trugen.

1927: JAMES A. SINCLAIR 'UNA'

Die Londoner Kamerafirma James A. Sinclair & Co. baute zahlreiche Kameras der Serie 'Una'. Ihr exklusivstes Modell war die 'Traveller Una', eine Balgen-Plattenkamera mit einem Gehäuse aus Duraluminium. Diese Legierung aus Magnesium und Aluminium wird üblicherweise im Flugzeugbau verwendet und weist neben einem geringen Gewicht hohe Festigkeit auf. Auch dieser Selbstauslöser besteht aus Duraluminium.

1930: ENSIGN 'AUTOTIMER' (TYP FERDAX)

Bereits 1915 fusionierten Houghton Ltd. und W. Butcher and Sons Ltd., doch erst 1930 produzierten sie einheitlich unter dem Namen Ensign. Ihre Selbstauslöser bezogen sie seither von Fernand Dancet aus Frankreich, der Selbstauslöser der Marke Ferdax produzierte, Großabnehmern aber auch einen eigenen Namen anbrachte. Die beiden Modelle für Ensign trugen schlicht die Bezeichnung AUTOTIMER.

1934: ENSIGN 'AUTOTIMER' (TYP AUTOKNIPS)

Mit den neuen Autotimer kam Ensign wieder auf den Autoknips und das Label 'Made in Germany' zurück. Die Neuheit bestand in einer einizgartigen Besonderheit, die in den 1930er Jahren am Anfang des Boxkamera-Booms reißenden Absatz fand: einem festen Stativgewinde am Selbstauslöser. Da nahezu jede Boxkamera über zwei Stativanschlüsse für jeweils Hoch- oder Querformat verfügte, konnte man nun am freibleibenen einen Ensign Autotimer befestigen und den Kameraverschluss nun mit einem relativ kurzen Drahtauslöser erschütterungs- und spannungsfrei erreichen.

Für diese Funktionalität wurden die Autoknips Modelle I und II direkt beim Hersteller mit einem Stativgewinde an der Bodenplatte versehen und seitlich die Beschriftung 'Autotimer' angebracht. Geliefert wurde bis ins Jahr 1939, erkennbar an der seitlichen Zahl über dem Abstellhebel.

1935: ENSIGN 'AUTOTIMER 0'

Die beiden neuen Ensign Autotimer speziell für Boxkameras waren bereits erfolgreich, doch fehlten ihnen grundliegende Eigenschaft, die jeder Anwender eine Boxkamera zu schätzen wusste: der Preis.

6 Schilling, (9/- für Mod. I und 15/- für Mod. II).

1936: ENSIGN 'AUTOTIMER 3'

Als Heinrich Klapprott 1936 den Leica Autoknips auf den Markt brachte, orderte auch Ensign das Modell als Autotimer. Hierzu gab es alllerdings kein zusätzliches Stativgewinde, da der Selbstauslöser bereits direkt aufschraubbar ist, sodass er sich bis auf den Namen nichts von einem Autoknips unter­scheidet. Er verschwand so unauffällig, wie er erschienen war.

1952: THOMAS S. DAY 'THE DAY COMPRESSOR'

Diese Art Luftpumpe wird für ihre Verwendung zunächst bis zum Anschlag aufgezogen. Löst man die Arretierung, bewegt sich der Stempel erst langsam, um nach einigen Sekunden ruckartig den für pneumatische Verschlüsse benötigten Luftdruck zu erzeugen. Am Kopfende befindet sich zusätzlich ein einstellbares Ventil mit den Zahlen 2, 1, 1/2, 5, 25 und 0, das die Belichtungszeit steuert.

Thomas S. Day, Twickenham (England) ist vor allem durch seine pneumatischen Verschlüsse bekannt. Dieser Auslöser wurde von ihm 1952 zum Patent angemeldet, doch erinnert dieses Teil in seiner Ausführung und Größe (ohne Anschluss 22 cm!) eher an die Dinosaurier des frühen 20. Jahrhunderts.

1955: WALTERS & DOBSON 'DELAYED ACTION C.S.R.'

Pneumatischer Selbstauslöser in sehr kompakter Bauweise zum direkten Einschrauben. Diese 83 mm lange und 16 g leichte Konstruktion besteht aus einem Materialmix von vernickeltem Messing und Aluminium. Zum Spannen wird der untere Teil aus dem zylindri­schen Gehäuse gezogen. Am Kopf befindet sich eine Regulierschraube zur Einstellung 'FAST' und 'SLOW'. Die Bezeichnung 'C.S.R.1' lässt ein zweites Modell vermuten.

letzte Änderung: 09.02.20