Diese Themenseite gilt allein einer bestimmten Selbstauslöser-Reihe und beschreibt deren Entwicklung in chronologischer Folge.

POLAROID

Polaroid-Kameras waren von Natur aus anders und stellten besondere Anforderungen an einen Selbstauslöser. Mal war der Anschluss schlecht erreichbar, mal ein sehr kräftiger Druck erforderlich. Im schlimmsten Fall gab es nicht mal einen Anschluss. Fremdfirmen boten entsprechende Modelle ‘for Polaroid‘ an, Polaroid selbst hatte vier mechanische Selbstauslöser im Angebot.

1957: WALZ SELF TIMER FOR POLAORID

Mit der 'Polaroid 95' fingen die Probleme an. Diese Sofortbildkamera hatte erstmals einen Draht­auslöser­anschluss, der jedoch so eng unterhalb des Objektivs lag, dass selbst ein Selbst­auslöser mit langem Ansatz für Rollei nicht immer passte.

Die U.S. Photo Supply in Washington, D.C. bestellte deshalb einen Walz Self Timer mit besonders langem Ansatz, speziell 'for Polaroid'. Mit ihm erreichte man die entlegensten Ecke einer Kamera.

1958: ACCURA 'KOPIL FOR POLAORID'

Für ein zuverlässiges Auslösen entwickelte Kobayashi Seiki Seisakusho (KSS) eigens einen Kopil mit einem besonders kräftigen Uhrwerk. Daraus wurde der 'Kopil for Polaroid', ein blank verchromter Momentauslöser mit Aufzugscheibe und Startknopf. Exklusiver Abnehmer war die Accura Industries, Broadway, New York, N.Y., "America's most complete quality line of inexpensive accessories".

1959: AVIGO FOR POLAORID

Etwas schlanker, jedoch genau so kräftig ist der Avigo Self Timer, blank verchromt, mit einem seitlichen Sperrhebel und einer Gesamtlänge von 9,1 cm,

hergestellt von der Rokuwa Co., Ltd. für Service Photo Suppliers, Inc., New York, NY.

1959: ACCURA 'DELUXE SELF TIMER' FOR POLAROID

Auch Accura bestellte bei Rokuwa und brachte so ihre Deluxe-Version eines Selbstauslösers auf den Markt, geeignet "for all Polaroid Land Cameras". Im Gegensatz zum Avigo hat dieses Gerät eine Aufzugscheibe und einen verlängerten Ansatz.

1960: BOWER FOR POLAROID

Einen weiteren Selbstauslöser mit besonders starkem Druck wurde von Saul Bower, N.Y. vertrieben und laut Gebrauchsanweisung "for Polaroid 900 & other Cameras" geiegnet.

Hersteller war Suehiro ...

1962: VOSS SELF TIMER

Weitere Besteller erhielten ein Facelift des Bower mit schrägem Ansatz und geschwungenem Hebel.
Das 'G' bedeutet generell und gewährleistet eine einwandfreie Auslösung bei fast allen Kameras. Wird der Hebel weitergedreht, erhöht sich der Auslösedruck. Das 'P' steht für Polaroid.

1963: POLAROID SELF TIMER

Obiges Modell wurde bald in leicht veränderter Ausführung von vielen Händlern angeboten wurde. Bekannt sind Alpex, Bittco, Bower, Capro, Commet, Cumen, Escot, Kalimar, Kinegon, Konair, Origin und Telesar.

Das Gehäuse wurde anfangs blank, in den nächsten Jahren matt verchromt. In der 70er Jahren erhielt das Gerät auch wieder eine Signalscheibe und eine veränderte Gehäuseform. Charakteristisch aber blieb der zweistufiger Aufzug mit den Buchstaben ‘G‘ und ‘P‘.

1963: POLAROID 'SELF TIMER #192'

1963 stellte Polaroid mit den Packfilmen der 100er-Serie zum ersten Mal auch einen Sofortbild-Farbfilm vor, sowie den Polaroid Self Timer #192 für die entsprechenden Polaroid Color Pack Cameras. Dieser matt verchromte Momentauslöser besitzt einen speziellen Spannring zum Aufstecken an den Auslöseknopf und war für die Polaroid Color Pack Camera Mod. 100 bis 450 (außer Mod. 150, 180, 185, 190 und 195) erhältlich.

1968: HAUCK 'SELF-TIMER FOR POLAROID SWINGER'

Mit der Swinger Mod. 20 brachte Polaroid 1965 eine billige Sofortbildkamera auf den Markt, die reißenden Absatz fand. Im Zeitalter von Love, Peace und Flowerpower wurde die 'Swinger' auch beliebtes Werkzeug für freizügige Fotos, die man zur Entwicklung nicht mehr aus der Hand geben brauchte. Dabei wurde der Name Swinger zum Begriff loser Partnerschaften. Das passende Zubehör kam aus Deutsch­land von der Hauck GmbH in Feldkirchen bei München.

1974: POLAROID 'SELF TIMER #132'

1972 brachte Polaroid mit der SX-70 die erste faltbare Spiegel­reflex­kamera auf den Markt. Ihr ebenfalls neuartiger Integralfilm bestand aus einer schwarzen Kunststoffkassette mit zehn gestapelten Bildern und einer Batterie, mit der der automatische Bildauswurf sowie das optionale Blitz­licht versorgt werden. Der ansteckbare Selbstauslöser #132 hingegen funktioniert weiterhin mechanisch. Er besteht größten­teils aus einem schwarzen Plastikgehäuse mit einem Aufzugrad und einem seitlichen Startknopf. Als spezielles Zubehör passt er an alle Varianten der SX 70 sowie die späteren Modelle SLR 680 und SLR 690.

1976: POLAROID 'SELF TIMER #2326'

Aus den Technologien der SX-70 und ihrem Film entwickelte Polaroid auch eine Reihe kosten­günstiger, kasten­förmiger Sofortbildkameras. Ihr optionaler Selbstauslöser #2326 besitzt ein mattschwarzes Plastik­gehäuse und ein zusätzlichen Anschluss für einen Draht­auslöser und lässt sich wie sein Vorgänger an die Kamera klemmen. Dieses spezielle Zubehör passt an alle Polaroid Land Cameras der Modelle 500, 1000,

1500, 2000, 3000, Encore!, Instant, One Step, Presto!, Pronto!, Revue, Super Clincher und The Button.

1977: POLAROID 'SELF TIMER #2211'

Die zweite Generation von Polaroids Faltkameras bekam einen wieder eher klassischen Selbstauslöser mit matt­schwarz lackiertem Metallgehäuse und Parallelgewinde zum Anschrauben auf die Kamera. Der Selbstauslöser #2211 wurde speziell für die Modelle EE100, ProPack und The Reporter konzipiert. Eine Erweiterung der Anwendung findet sich mit dem Polaroid Accessory Holder #2213, wodurch der Self Timer #2211 auch für Kameras des Self Timer #2326 passt (s.o.).

letzte Änderung: 30.03.20